ZODIAC

Menschenstaub

Bereits vor einem Jahr erfreuten mich die Bremer mit ihrer toll aufgemachten 10“-EP „Rasierter Affe“. Das Teil war zum Zeitpunkt der Besprechung zwar schon älter, das spielte aber wegen der zeitlos schönen Aufmachung und vor allem wegen der kompromisslos guten Musik keine Rolle – und hat nun den Vorteil, dass ich nicht lange auf den Nachfolger warten musste.

Alle Trademarks der EP sind auch auf „Menschenstaub“ enthalten: das schwere Vinyl, das fette Booklet, die niedergeschriebenen Gedanken neben den eigentlichen Texten, in denen die Band die Ausgeburten unserer modernen Zivilisation hinterfragt.

Der fast schon philosophische Ansatz dieser Glossen ergänzt wunderbar die kurz und direkt gehaltenen Songs. Die dauern selten länger als drei Minuten und bringen dabei musikalisch und textlich viel mehr auf den Punkt als 90% aller anderen Bands, die sich irgendwo zwischen Death Metal und Crustpunk bewegen.

Die Bremer Buddies MÖRSER werden von ZODIAC gerne selbst als Vergleich herangezogen, wobei es auf „Menschenstaub“ noch ein wenig räudiger zugeht. Blastbeats, gedoppelte Gitarrenläufe, Grunzgesang und trotzdem ist das alles ganz tief im Punk verankert.

Hier sind die richtigen Leute mit den richtigen Gedanken mit der richtigen Musik unterwegs.