Foto

MELTWAY

Nothing Is Real

Man muss nicht KVELERTAK heißen, um drei Gitarristen eine Beschäftigung zu geben, auch MELTWAY verstehen es, auf diese Weise ihrem Klangkosmos Tiefe zu verleihen. Nur beackert die dänisch-norwegische Combo mit ihrer Mischung aus Shoegaze, Dreampop und noisigen Anleihen ein gänzlich anderes Spielfeld, als es die allseits bekannten Metaller tun. Der Sound von MELTWAY spielt sich auf unterschiedlichen Ebenen ab: An der Oberfläche geht es in erster Linie um schwelgerischen Schönklang, bei dem der Gesang mit melodiösen Gitarren verschmilzt. Darunter aber geben sich die fünf Musiker immer wieder Mühe, Lärm zu produzieren, speziell mit ihren Gitarren. Genau in diesen Momenten, wenn die Gegensätze aufeinandertreffen und die ganze Sache Fahrt aufnimmt, machen MELTWAY besonders Spaß. Besonders beim Track „Dream punk“ funktioniert die Dynamik besonders gut und auch das nachfolgende „Unrestrained“ präsentiert sich äußerst griffig. Andere Stellen von „Nothing Is Real“ erschließen sich weniger schnell und man wünscht sich ein wenig, dass der Lärm noch öfter ausbricht. Trotzdem: Dieses Album ist ein inspiriertes Debüt, das vielleicht noch nicht ganz angekommen ist, aber ein klares Ziel verfolgt.