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LITTLE BROTHER

Mehr Punk, weniger Hölle

Die Band aus Heinsberg macht bei ihrem Debütalbum „Mehr Punk, weniger Hölle“ eigentlich nichts falsch, kann aber das vollmundige Versprechen aus der Ankündigung des Labels, dass LITTLE BROTHER „irgendwo zwischen ANGRY SAMOANS und PASCOW“ liegen, zu keinem Zeitpunkt einlösen, ganz einfach weil die musikalischen Ähnlichkeiten nur rudimentär sind. Das Album verfügt weder über den Charme der einen noch die Finesse der anderen. Für das Namedropping kann die Band nichts, aber einen Gefallen hat ihnen das Label damit nicht getan, sondern eher eine Hypothek aufgebürdet. LITTLE BROTHER spielen in 13 Songs soliden Midtempo-Punkrock mit persönlichen und politischen Texten. Mit „Auf die Liste! Fertig! Tod!“ und „Alles brennt“ sind auch zwei richtige gute Tracks dabei. Die Songs haben Kraft. Die übrigen Nummern sind deutlich weniger kraftvoll und mitreißend, schreiben sich kaum in die Erinnerung des Hörers ein. Mit etwas mehr Verve und weniger aalglatt eingespielt, hätte mich das Album gewiss voll überzeugt. Ihre Live-Qualitäten vermag die Band aber leider im Studio nicht vollends auszuspielen. So will „Mehr Punk, weniger Hölle“ – das auch auf 200 Exemplare limitiert auf Vinyl erhältlich sein wird – bei mir nicht richtig zünden.