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MAX FREYTAG

Picasso Fish Island

„Frühschoppenmusik“ – das war mein erster Gedanke. Ein sommerliches Ausflugslokal, man weilt am Sonntag unter Bäumen beim Brunch, es ist sonnig, alle sind entspannt, man stößt mit Sekt an, und mittendrin sitzt ein Pianist, spielt die passenden sonnigen Tunes. Der heißt Max Freytag, hier auf der Platte ist er zu hören in Kombination mit einem sanft gezupften Kontrabass und einem sehr zart gestreichelten Schlagzeug, und ich lerne, dass das Ganze unter Cool-Jazz und Bar-Jazz subsummiert wird – und ja, auch diese Bilder passen zur Musik. Wieso das dritte Album von Freytag nun im Ox rezensiert wird und über das PASCOW-Punklabel Kidnap erschienen ist, mag sich mancher fragen, und die Antwort ist simpel: In der Band-Doku „Lost Heimweh“ ist Freytag mit einer Version von „Im Raumanzug“ zu hören – man kennt sich. Und so kurz ist manchmal der Weg von Bar-Jazz zu Kneipen-Punk. Wobei man freilich sagen muss, dass außer dieser Connection hier nichts irgendwie mit Punk und PASCOW zu tun hat, aber wenn man zumindest eine LP mit entspannter Musik für loungige Momente im Haus haben will, könnte es sehr gut diese sein.