Matt Elliott-Aficionados brauchen eigentlich nicht weiter lesen, es sei denn sie sind Komplettisten oder Vinyl-Liebhaber. Denn „The Mess We Made“ ist kein neues Material, sondern das französische Label Ici d’ailleurs feiert mit dieser Veröffentlichung den Zehnjährigen von Elliotts Debüt unter seinem bürgerlichen Namen, erstmalig überhaupt als limitiertes Doppelvinyl.
Matt Elliott ist kein Unbekannter er veröffentlicht, mit Bands wie AMP oder MOVIETONE seit Anfang der Neunziger Platten und später unter dem Nom de Guerre THIRD EYE FOUNDATION elektronische Musik im Grenzbereich von Leftfield, IDM und Experimantal.
Aber erst 2003 entschied er sich mit „The Mess We Made“ ein Album unter seinem Klarnamen herauszubringen. Fröhliche Feierlaune ist nicht zu erwarten. Der Eröffnungstrack „Let us break“ macht mit seinem Text „Before this shit there was shit / And before that shit there was shit / It’s in the soul and the bones“ klar, wohin die Reise thematisch geht: in die Dunkelheit der menschlichen Seele und an die trüben Ränder sich auflösender Beziehungen, wenn von der einstigen Nähe nur noch Verachtung und Hass übrig sind und man sich Tod und Teufel an den Hals wünscht.
Wenn das dann noch in Musik von erhabener Schönheit übersetzt wird, die klingt wie Proto-THESE NEW PURITANS, kann einem schon mal der Mund offen stehen bleiben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Mark-Oliver Schröder