Jetzt werde ich wohl richtig alt, das merke ich daran, dass die von mir besprochenen Veröffentlichungen plötzlich schon als „Remastered“-Version wieder auftauchen. Marsen Jules ist immer noch Martin Juhls und ich verstehe dieses Wortspiel immer noch nicht, aber zu den Fakten: Das damals (Wir schreiben das Ox #56) auf dem Thinner-Label als Download erschienene Album liegt nun überarbeitet und mit zwei Zusatzstücken vor.
Wie zeitlos diese wunderbare Ambient-Musik ist, was als Bezeichnung eigentlich ein nur einschränkender „Witz“ ist, wird einem jetzt erst wirklich gewahr, wenn man sich schon in diesen zarten Klanggebilden hoffnungslos verfangen hat und der Magie dieser filigranen Kompositionen erlegen ist.
Faszinierend, was ein fähiger Künstler nur aus den Zwischengeräuschen einer Live-Aufnahme des befreundeten Kammerorchesters TRIO YARA entwickeln konnte. Jeden Moment hat man wirklich das Gefühl, willkommener Gast in einen warmen Mikrokosmos zu sein, in dem man mit Liebe aufgenommen wird.
Die beiden Bonustracks sind selbstverständlich von gleicher Güte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Carsten Vollmer