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MARS VOLTA

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MARS VOLTA und die Easy-Listening-Erfahrung. Ich muss gestehen, dass ich mit starken Vorurteilen an das selbstbetitelte Album von Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala herangetreten bin. Die letzten Veröffentlichungen im experimentellen Math-Irgendwas-Prog haben bei mir nur ein müdes Schulterzucken erzeugt. Die Häufigkeit, mit der vor allem Rodríguez seine Ideen auf Platte brachte, ließ mich tatsächlich am Gehalt seiner Musik zweifeln – und das mit AT THE DRIVE-IN- und auch guten MARS VOLTA-Veröffentlichungen. Ganz im Gegenteil zur eigenen jüngsten Vergangenheit ist das, was MARS VOLTA jetzt im Clouds Hill-Studio in Hamburg aufgenommen haben, schon fast traditionelle Musik. Irgendwo zwischen Easy Listening, südamerikanischen Sounds und vor allem der Atmosphäre eines kleinen, aber auf jeden Fall entspannten Clubs, klingen die 14 Songs ungewöhnlich aufgeräumt und gut. Es scheint, als würden MARS VOLTA all denen einen Rettungsring zuwerfen, die in ihren irren Soundideen unterzugehen scheinen. „Mars Volta“ ist nie anstrengend. Und das tut gut. Darüber hinaus zeigt es ein weiteres Mal, wie unfassbar vielseitig dieses Duo doch sein kann – wenn es will. MARS VOLTA sind mit diesem Album endlich wieder wichtig.