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MARATHONMANN

Maniac

Veränderung ist immer schlecht. Weiterentwicklung verlangt Flexibilität. Da höre ich mir doch lieber das 27. Album von AC/DC an, das genauso klingt wie alle anderen Alben davor. Oder? Mit „Maniac“ haben MARATHONMANN aus München nach vier Jahren ein neues Studioalbum am Start, das für einige Hörer:innen gewagt klingen dürfte. Eighties-Synthies und viele andere Experimente erwarten einen hier. Wenn sich jemand darüber beschwert, dass hier wieder nur eine Band auf den Retro-Trend aufgesprungen ist, kann ich dem gleich widersprechen. Wer sich in den letzten Jahren mit dieser Band beschäftigt hat weiß, dass Referenzen aus der Popkultur der Achtziger Jahre schon immer ein fester Bestandteil von MARATHONMANN waren. Das ist es also schon mal nicht. Nur jetzt ist die Faszination für dieses Jahrzehnt auch mehr in der Musik angekommen. Das wird nicht jedem gefallen. Muss es auch nicht. Es reicht das Vertrauen, das wir schon einigen anderen Bands geschenkt haben, die sich verändert haben, ohne ihre Seele zu verlieren. Ich kam bereits in den Genuss, einige der neuen Stücke live zu erleben, und kann sagen, es sind Rock-Songs, die wunderbar funktionieren. Klar müsste ich lügen, würde ich behaupten, die eine oder andere verzerrte Gitarre kann auf der Platte ruhig im Hintergrund bleiben. Der Punkrocker in mir steht in den Startlöchern und wird langsam nervös. Trotzdem klingt das Album von der ersten bis zur letzten Sekunde nach MARATHONMANN. Es ist anders und das darf es auch sein. Meinen Respekt hat dieser Schritt.