DIE RÜSTUNG DES JAKOLASS

Manu Larcenet

Der erste und bislang einzige Band der „Valerian und Veronique“-Spezialreihe, in der verschiedene Künstler sich an ihrer ganz persönlichen Version des französischen SciFi-Klassikers austoben können. Manuel Larcenet („Blast“, „Der alltägliche Kampf“) hat diese Gelegenheit eindrucksvoll genutzt, um eine komödiantisch-sarkastisch eingefärbte Valerian-Auslegung in Szene zu setzen.

Valerian scheint während einer Auseinandersetzung mit dem Oberschurken Jakolass Jesperniak in den Körper eines arbeitslosen und -scheuen Alkoholikers und Freizeit-Weltraumphilosophen namens René Perouilland tele-interniert worden zu sein, der sowohl äußerlich als auch innerlich rein gar nichts mit dem unerschrockenen Schönling Valerian zu tun hat und optisch mit einer markanten Nase dezent an Figuren aus dem zeichnerischen Kosmos eines Walter Moers erinnert.

Hässlichkeit ist sicherlich ein zentraler Aufhänger dieser Adaption, aber eine wirklich hübsch kolorierte und aquarellierte. Im Auftrag Alberts soll René/Valerian den wegen eines von ihm veranlassten Genozids an der religiösen Kultgruppe der großen astralen Biberratte auf einem Gefängnisplaneten internierten Anführer des Kultes der kosmischen Bisamratte Jakolass Jesperniak ausfindig und unschädlich machen – und sich selbst dabei aus dem fremden Körper befreien, um wieder seiner regulären Tätigkeit als Raum-Zeit-Agent nachgehen zu können.

Und sich wieder unter die Fuchtel seines weiblichen Gegenparts Veronique zu begeben, die für maskuline Drückebergerei so gar kein Verständnis hat. Die bei allem Humor immer unterschwellig mitschwingende gesellschaftskritische Ebene dürfte Valerian-Schöpfer Pierre Christin eine wahre Freude sein.

Experiment gelungen.