MANU CHAO

Andy Vorol

Ist Manu Chao, der ehemalige Kopf der genialen MANO NEGRA, nun ein Weltenbummler und Tausendsassa, der lediglich seine Platten recycelt „King of Bongo“ bzw. „Bongo Bong“? Diese Fragen beantwortet das Buch „Manu Chao – Der Clandestino“ leider nicht.

Die Gründe für seine Rastlosigkeit – Manu Chao lebte mehrere Jahre nur in Hotels oder schlief bei Freunden auf dem Sofa – bleiben im Verborgenen, und immer dann, wenn sich der Leser etwas mehr Tiefe wünscht, wird es oberflächlich.

„Nachdem er in der Welt herumgeirrt war und eine Zeitlang im Senegal, in Rio und in Madrid gelebt hatte, aber auch an der galicischen Küste, [...] orientiert Manu Chao sich wieder neu. Er kritisierte aufs Heftigste die Umweltschäden, die der Tanker Le Prestige verursacht hatte [...] und kaufte sich eine Wohnung in Barcelona.“ Dabei hat Andy Vérol viele Daten und Details gesammelt, aber es gelingt ihm nicht daraus ein Bild zusammen zu setzen.

Vielleicht ist es auch in der Person Chao begründet, aber dann hätte man dies besser ausarbeiten können, wie auch die Widersprüche zwischen dem Globalisierungsgegner Chao und dem Musiker Chao, der vom kapitalistischen System lebt und profitiert.

So bleibt Manu Chao weiterhin eine Person im Nebel.