MANDO DIAO

Ode To Ochrasy CD

"Hurricane Bar", MANDO DIAOs zweites Album und Vorgänger von "Ode To Ochrasy", war ein Meisterwerk, an dem alles stimmte, und da war die Spannung, wie der Nachfolger ausfällt, natürlich groß, denn die jungen Schweden sind ja durchaus auf für schwankende Kondition bekannt: Ich erinnere mich da an ein Konzert in Köln letztes Jahr, das mehr langweiligen Schweinerock als coolen Rock'n'Roll bot.

Und nun also die Ode an die eigene, surreale Rock'n'Roll-Welt einer ständig tourenden Band. Björn Olsson (UNION CARBIDE PRODUCTIONS, TSOOL) hätte produzieren sollen, fing auch mit der Arbeit an, beendete sie aber nicht, so dass die Band sich ihres Schicksals selbst annahm und ihren Wunschproduzenten mit dem Satz "This album could have been produced by Björn Olsson" verewigte.

Ist Olsson also der Verräter oder nur einer, der einfach die Lust an der Arbeit mit MANDO DIAO verloren hat? Nun, höfliche Menschen schweigen. Auf mich macht "Ode To Ochrasy" einen zwiespältigen Eindruck: Mit Hits wie der Single "Long before rock'n'roll", "Tony Zoulias (Lustful life)" oder "Morning paper dirt" können sie mich auch diesmal wieder richtig begeistern, stimmt ihre Aneignung von Sixties-Pop einmal mehr, doch da sind dann auch nervige Songs wie "You don't understand me", das vor Klischees nur so strotzende "Amsterdam", das schmalzige "Josephine" und "New boy", hat man das Gefühl, da wolle jemand auf zu vielen Hochzeiten tanzen.

MANDO DIAO covern sich hier ständig selbst, sind mehr mit ihrer eigenen Coolness als ihrer Musik beschäftigt, ja sie erwecken bei mir den Eindruck einer Band, die ihr Pulver bereits verschossen hat, die nicht so genial ist, wie sie es gerne wäre.

Eine respektable Platte, aber schwächer als der Vorgänger. (46:06) (7)