VITO

Make Good Areas Disturbed CD

"You have purchased this recording and now you can allow it to work for you and take time to relax. [...] This recording is designed to help you achieve a deep, peaceful and regenerative sleep." Manchmal sind Samples eben nicht nur cool, sondern auch programmatisch für ein ganzes Album.

Beruhigende Wirkung verspricht man sich gemeinhin von Meditationskassetten, aber das Potenzial dazu hat dieses Album auch. Wohlgemerkt: beruhigend, nicht einschläfernd. VITO kommen aus Wales, genauer aus Cardiff, und sie machen ein großes Geheimnis aus ihrer Identität.

Wie das Sample zur Musik, so passt auch das Coverartwork zur Attitüde, denn es gibt nur Details zur Musik preis, nicht zu den Beteiligten. Die Mannschaft ist der Star, sozusagen. Umso mehr fällt ein Name aus der Dankesliste ins Auge: Robin Proper-Sheppard, ehemals Frontmann der seligen GOD MACHINE, heute mehr oder weniger solo unterwegs unter dem Namen SOPHIA.

Dieser Herr Proper-Sheppard hat VITO unter seine Fittiche genommen, deren Album auf seinem Label veröffentlicht und die Band gleich mit auf Tour genommen. Dabei bestreiten VITO nicht nur das Vorprogramm, sondern sie stellen auch die Liveband für den Hauptact.

Man kann sich auf einen ruhigen Abend einstellen. Als musikalische Eckpunkte können Bands wie MOGWAI oder EXPLOSIONS IN THE SKY herhalten, wobei der Fünfer aus Wales einen anderen Zugang zu epischer Entspannungsmusik wählt.

Zunächst mal wird auf "Make Good Areas Disturbed" gesungen, und es steht fest, dass Gesang in diesem Kontext ganz wunderbar funktioniert. Zudem kommt das womöglich Leuten entgegen, die sich auf instrumentale Musik nicht lange konzentrieren können.

Das Gefälle zwischen lauten und leisen Stellen ist nicht immer ganz so groß, was aber nichts an der Gefälligkeit der Songs ändert. Vielmehr wirken VITO trotz überlanger Songs doch eher wie eine Popband.

Sie haben also die Griffigkeit des Pop mit der Dramatik dieser speziellen instrumentalen Musik kombiniert, und das ist ihnen vorzüglich gelungen. Und trotz der offensichtlichen Referenzen kann man sagen: das ist mal was anderes.

(60:20) (9)