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MÄSH

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MÄSH laden nach drei fulminanten Singles zu einer groß angelegten Junkshop-Discotheque-Gala, die selbst Garry Lammin in den heißblütigen Armen von „Sister Suzie“ zum Schwitzen bringen sollte. Die bekannten Teenpop-Qualitäten aus der Westentasche von MABEL und DEAD END KIDS werden ebenso nahtlos fortgesetzt wie der Blockbuster-Charme von THE SWEET und die von Fifties-Rock’n’Roll geschwängerten Harmonien im Fahrwasser von MUD, TEDDYLANE oder GANG. Als ob das nicht schon reichen würde, werden direkt im Opener „Nico“ die UNDERTONES einer eingehenden „Borstal Boys“-Behandlung im Geiste der FACES unterzogen und mit „Back in town“ Erinnerungen an eine durchzechte Samstagnacht mit BILBO BAGGINS und den GIGGLES geweckt. Indessen bahnt sich mit „Contagious“ und „Draggin’ it out“ ein amtlicher Pubrock-Einschlag via DUCKS DELUXE, DR. FEELGOOD und Lew Lewis den Weg, Piano und Mundharmonika inklusive. Ohne Frage ziehen MÄSH auf ihrem Debüt in der Summe sämtliche Register, die sich in den Siebzigern zwischen Glam(-pop), Pubrock und den frühen COCK SPARRER zu Decca Records-Zeiten bieten. Seit GIUDA mit „Racey Roller“ ist dies aus meiner Perspektive bisher keiner anderen Band in einer derart beeindruckenden Weise gelungen.