LYSISTRATA

The Thread

Wer sich „The Thread“ von LYSISTRATA unbedarft nähert, wird unweigerlich von einer so großen Stilvielfalt und Unmenge an Referenzen überrannt, dass er am Ende des lediglich sieben Tracks umfassenden, aber trotzdem 43 Minuten langen Albums mitunter etwas ratlos zurückbleiben kann und sich fragt: Was zur Hölle ist hier gerade alles passiert? Allein schon deshalb soll hier eine definitive Hörempfehlung ausgesprochen werden. Schließlich ist ja auch für jeden etwas dabei. Vergleiche mit Bands AT THE DRIVE IN, REFUSED, BATTLES, FOALS, EXPLOSIONS IN THE SKY und SONIC YOUTH sind natürlich durch die Bank viel zu hochgegriffen, da kommt schon allein die Produktion nicht so ganz mit, aber trotzdem sind sie auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Auch die Song­längen machen es einem zunächst nicht einfacher, das alles, was einem da um die Ohren fliegt, irgendwie zu sortieren. Die ersten beiden Songs starten noch griffig mit jeweils drei Minuten, danach ist von eineinhalb bis elfeinhalb Minuten alles dabei, nur kein Pop-Format. Nachdem die Band also alles getan hat, um die Aufmerksamkeit auf sich lenken, ist es am Hörer zu entscheiden, ob das hier tatsächlich Substanz hat oder doch nur aufregend verpackt ist. Fest steht, dass es sich lohnt, sich die Zeit zu nehmen, um dies herauszufinden.