Mit "melodic punk" kann man ja aus gutem Grunde heutzutage eine Party von einer Minute zur anderen ruinieren... Aber halt, stop, dageblieben! Zum Glück gibt es nämlich noch Leute wie LYNYRD´S INNARDS, die nicht nur über einen hervorragenden Bandnamen verfügen (und wahrscheinlich auch über die dazugehörigen Metal-Jugendsünden), sondern unter Pop offensichtlich verstehen, dass man in der Lage ist, einen schönen Song zu schreiben.
Und mit so einer Singer/Songwriter-Attitüde schreiben sie dann wohl auch ihre Songs, die so angelegt sind, dass sie prinzipiell auch auf einer Akustikgitarre am, äh, Lagerfeuer funktionieren müssten.
Mit etwas Strom dahinter gibt das dann ordentlich Druck, und dass da was raus musste, hört man diesem Album an: ist nämlich erst das zweite der Chicagoer, die es immerhin schon zehn Jahre gibt.
Hymnische, überschwengliche kleine Pop-Punk-Kleinode, die wunderbar schrammlig und unperfekt daherkommen und einfach mitreissen. Zwei Bonuspunkte gibt´s übrigens für die Textzeile "Everybody stinks except for me" sowie die CURE(!!!)-Coverversion "Jumping someone else´s train" - herrlich!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #34 I 1999 und Joachim Hiller