NICK CAVE AND THE BAD SEEDS

Lovely Creatures: The Best Of ... 1984-2016

21 Songs als Triple-LP sollen als adäquate Werkschau für einen Zeitraum von über dreißig Jahren musikalischen Schaffen auf 15 Alben (ausgenommen „Skeleton Tree“) von Nick Cave herhalten: ein schwieriges Unterfangen.

Die Songs wurden von Nick Cave und Mick Harvey zusammengestellt. Dabei bekamen sie Unterstützung von allen derzeitigen und ehemaligen Mitgliedern der BAD SEEDS. Man kann der Auswahl ein gutes Gespür für die Bedeutung der Songs im Gesamtwerk von Nick Cave attestieren, auch wenn es einige gibt, die man vermisst (was wie immer sehr subjektiv ist).

Raritäten, Obskures und B-Seiten sind bereits 2005 auf „B-Sides & Rarities“ abgehandelt worden und finden bei dieser Zusammenstellung keinen Eingang. Eine Komplettierungsveröffentlichung für Sammler, die ohnehin schon jeden Song in jeweils einem halben Dutzend Formate haben, oder für Neueinsteiger, die sich erst in jüngster Vergangenheit mit dem Œuvre von Nick Cave beschäftigt haben.

Von ewigen Highlights wie „The mercy seat“ aus der Bibelphase von Nick Cave über „Loverman“, „Tupelo“ (seine ganz persönliche Hommage an Elvis Presley) bis hin zu „Straight to you“, „Red right hand“ und „O children“ findet sich eine ganze Perlenkette der dunklen und morbiden Songs des Moritatensängers, der die musikalische Selbstheilung in Moll perfektionierte und wie kein zweiter Tod, Trauer, Qual, Schmerz, Zerrissenheit und Traumata zum Stimulus seines kreativen Schöpfungsakts kanalisierte und seine Texte durch Weltliteratur im Rang von Vladimir Nabokov, Fjodor Dostojewski, William Faulkner und Dylan Thomas alimentierte.

Oder in den Worten von Nick Cave: „There will always be suffering, it flows through life like water.“