Verdammt, ist das hier gut! „Unrest“ ist das Debütalbum von LOVELINE, allerdings passt hier so viel zusammen, dass man das fast nicht glauben kann. Der Hochgeschwindigkeits-Mix aus Punkrock, Hardcore und Emo erinnert zeitweise an die beste Band der Welt: PROPAGANDHI. Da werden einem unvermittelt Thrash-Gitarrenriffs um die Ohren gehauen, um den Song im nächsten Moment in einem bittersüßen Refrain gipfeln zu lassen. Verzweiflung trifft auf Hoffnung, Punkrock auf Screamo und der Winter auf den Frühling. LOVELINE kommen unheimlich reif und vielschichtig daher. Sauschnell und intensiv sind die acht Songs und dabei auf positivste Art und Weise so eindringlich, dass man die Platte gleich noch mal hören muss. Für Fans der Emo-Punkrock-JUZ-Phase der frühen Zweitausender ist hier alles dabei, was das Herz begehrt. Man fühlt sich an eine unbeschwertere Zeit zurückerinnert, in der man für fünf Euro noch fünf Bands schauen konnte und in Deutschland WATERDOWN, THAT VERY TIME I SAW und YAGE für viele einer verschrobenen Religion gleichkamen. Wirf all diese Bands in einen großen Topf und pack einen Haufen Punkrock dazu und du hast eine ungefähre Vorstellung davon, wie „Unrest“ klingt. Bitte weitermachen, bitte mehr davon. Anspieltipp: Such dir einen Song aus, es gibt keine schlechten!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Sebastian Wahle
© by Fuze - Ausgabe #106 Juni/Juli 2024 und Carsten Jung
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Sebastian Wahle