Hoffnung hatten sich wohl viele Fans auf eine Reunion der Emocore-Band I HATE MYSELF gemacht. Pustekuchen, die Gebrüder Marburger hatten genug vom Selbsthass und richten ihre Wut unter neuem Namen nun lieber gegen die Welt da draußen.
Dass dabei eine musikalische Liebeserklärung an die Krachlegende Steve Albini herauskommt, war bei dem Label No Idea nicht gerade zu erwarten, eher vielleicht bei Touch & Go. Aber ein kontrolliert-dissonanter Hassbatzen gedeiht scheinbar auch unter der Sonne Floridas prächtig.
Dabei können DIE HOFFNUNG sogar auf den in der Vergangenheit sowieso ständig vakanten Posten des Bassisten verzichten, das kompliziert-rhythmische Korsett sitzt auch mit Gitarre und Schlagzeug verdammt straff, und auch als Zwei-Mann-Combo lässt sich höllischer Krach fabrizieren.
Die alte Vorliebe für Melodien und ein bisschen Theatralik zeichnet sich dennoch ab, allerdings erst nachdem sich Ecken und Kanten durch Dauerrotation im CD-Player ein wenig glatt geschliffen haben.
Wer solange durchhält, wird belohnt. (37:46) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Ingo Rothkehl