Ich höre TULLYCRAFT das erste Mal im Zug. Der Mann in der Reihe neben mir schaut mich komisch von der Seite an. Sitzend tanze ich und merke es kaum, entschuldige, armer Mann, ich weiß, es ist noch nicht einmal acht Uhr morgens.
TULLYCRAFT aber machen wach mit ihrem fröhlichen, leichten Indiepop. Dem Sänger steht ein Frauenchor zur Seite, der dem Ganzen einen leichten Fünfziger-Touch gibt, das hier ist die Musik für Eiscreme-Werbespots, für erste Dates in amerikanischen Highschool-Filmen oder für mich, verpennt morgens im Zug in Richtung Heimat.
Glockenspiele. Bläser. Lala-Chöre und Texte, die man Leuten eine lange Nase machend hinterher singen möchte. Ja, das ist kindisch und die Musik ist ein bisschen kindisch, aber das ist ja nicht schlimm.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Julia Brummert