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KISSING CLOUDS

Loose Time

Seit zwölf Jahren lotet die Berliner Band die Grenzen des psychedelischen Post-Rock aus. Dass die Songs bei so einem Vorhaben etwas länger ausfallen, ist wenig verwunderlich und so kommt Release Nummer drei auf über eine halbe Stunde bei lediglich sechs Songs. „Blue sky“ startet mit einer betörenden Achtziger-Keyboard-Linie und findet trotz einiger Breaks immer wieder zu einem verlangsamten Motorik-Beat zurück. „Every little thing“ schrammelt sich schön windschief irgendwo zwischen PAVEMENT und den MOLDY PEACHES (plus Streicher) entlang und ist das Highlight von „Loose Time“. Das introvertiert klingende „Got in the way“ wiederum klingt wie ein zeitgemäßes Update der YOUNG MARBLE GIANTS, würde es nicht in großartigem Krach enden. Damit wäre die erste Halbzeit gut verbracht. Leider verliert sich das Album beim nun folgenden Titeltrack etwas in seinem vor sich hin stampfenden Beat und findet bis zum Schluss bei „Somewhat special“ nicht so ganz zu den vorher gezeigten Stärken zurück. So bleibt „Loose Time“ ein Vergnügen mit Höhen und Tiefen, ist aber insgesamt zumindest angenehm eigenständig.