LONE RANGER

Die Geschichte des Lone Ranger beginnt 1933 mit einer amerikanischen Radiosendung, gefolgt 1949 von einer TV-Serie. Insgesamt entstanden bis 1957 fünf Staffeln der TV-Serie, in deren Mittelpunkt der einzige Überlebende einer von Verbrechern dezimierten Gruppe von Texas Rangers steht.

Ein Indianer namens Tonto findet den schwer verletzten Ranger und pflegt ihn gesund. Fortan verschreibt sich der maskierte Rächer zusammen mit seinem treuen Gefährten Tonto der Jagd auf Verbrecher – sein besonderes Markenzeichen ist dabei der weiße Hengst Silver.

Die Neuverfilmung wurde für Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Gore Verbinski dann aber einer der größten, von der Kritik verrissenen Flops des Kinojahres 2013, der für mich allerdings einer der wenigen wirklich funktionierenden Blockbuster des letzten Jahres war.

Eine herrlich selbstironische und überdrehte Aneignung des bierernsten „Lone Ranger“-Mythos’, die trotz epischer Spielzeit keine Sekunde langweilig wirkt. Bereits mit dem ersten „Fluch der Karibik“-Film hatte Verbinski dem Swashbuckler-Genre eine Frischzellenkur verabreicht, bei „Lone Ranger“ arbeitet er sich humorvoll durch den klassischen Western.

Dabei überrascht er immer wieder mit recht drastischen, nicht sonderlich familienfreundlichen Szenen, die man auch als Hommage an den Italowestern verstehen könnte, wie es ja schon bei seinem Animationsfilm „Rango“ der Fall war.

Selbst der ansonsten unerträgliche Komponist Hans Zimmer zitiert sich hier extrem unterhaltsam durch das Gesamtwerk von Ennio Morricone. Aber wahrscheinlich wäre der Film nur halb so gut ohne Johnny Depps grandiose Performance als Tonto.

Der kommentiert an einer Stelle des Films Silvers plötzliches Auftauchen auf einem Baum mit den Worten: „Something very wrong with that horse.“ Aber bei diesem Film stimmt dafür wirklich alles.