Spricht man über diese Band, kommt man nicht umhin, einen bestimmten Song zu erwähnen: "Narcotic", den naiven Superhit aus dem Jahr 1998, der plötzlichen Ruhm bedeutete, der aber auf der anderen Seite die Maßstäbe für alles Folgende extrem hoch ansetzte.
Schon die zweite Single "Doubledecker" war vergleichsweise lahm, das gesamte Debütalbum hatte, bis auf wenige Ausnahmen, ebenso kaum etwas von ähnlichem Stellenwert zu bieten. Spätere Alben sind dann völlig an mir vorbeigegangen.
Und das hier, das vierte Album insgesamt, zeigt mir eindrucksvoll, welches Problem ich mit LIQUIDO habe. Auf der einen Seite legt der Vierer Songs mit dem Charme von Rolf Zuckowskis Kinderliedern vor, auf der anderen Seite möchte er aber als ernst zu nehmende Rockband wahrgenommen werden.
Das funktioniert einfach nicht. Das Gerüst wird gebildet von eingängigem, gar schlichtem Gitarrenpop, wobei gern auch mal Melodien "adaptiert" werden, die man woanders schon mal gehört hat.
Ich habe wirklich keine Vorstellung davon, wie ich die Musik ohne die ominöse erste Single wahrnehmen würde, aber irgendetwas hält mich davon ab, das als ernsthafte Musik anzuerkennen. Und so etwas wie mit "Narcotic" gelingt LIQUIDO jedenfalls so schnell nicht noch einmal.
(49:31) (04/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und Torsten Felter