DERBER TRASH #1

Levin Kurio, Roman Turowski

In Deutschland haben Comics seit jeher das Image niveauloser Schundheftchen und finden wenig Beachtung in den Medien. Erst in den letzten zehn, 15 Jahren hat sich das mit dem Aufkommen der Graphic Novels geändert.

Das ist zwar schön und gut, aber wem wie mir die Lobhudelei auf diese (vermeintlich) künstlerisch wertvolle Comic-„Literatur“ auf den Sack geht und der gerade die billigen Schundheftchen liebt, ist mit den Weissblech Comics bestens bedient – der Verlag ist momentan die führende Institution schlechten Geschmacks in der deutschsprachigen Comic-Szene.

Inzwischen gibt es mit DERBER TRASH #1 auf vielfachen Wunsch der WC-Fans eine Neuauflage der ersten drei vergriffenen Hefte aus der WWC-Heftreihe (Weissblechs Weltbeste Comics). Anstatt einer Inhaltsbeschreibung liste ich einfach mal die Titel der drei Hefte auf, das sollte genug Einblick geben, was einen als Leser/in hier erwartet: WWC #1 – „Drogengeile Teenieschlampen“ Teil 1 (mit den Storys „Die Wahrheit über die Loveparade“, „Natalja“ und „Scharfe Schwestern“), WWC #2 – „Wenn Sexmonster auf Erden wandeln“ (mit „Oltoks Gnade!“, „Das fette Saumonster“, „Raketenweiber vom Planeten Z“ und „Gagorr – Der Sexmutant aus dem Sumpf“), WWC #3 – „Zombie Terror – „Untote im Sexrausch“ (mit „Der merkwürdige Fischjunge“, „Fäule in der Lederhose“ und „Nazizombies gegen Mangagirlies“).

100 Seiten kruder Geschichten mit schrägstem Humor, zeichnerisch teilweise in recht bescheidener Qualität, dafür das Maximum an Lesespaß. Wer die genialen WWC-Comics noch nicht kennt, hat mit DERBER TRASH (#2 ist ebenfalls seit dem Sommer erhältlich) die ideale Möglichkeit, beim Anfang einzusteigen und – wie ich – zum Fan zu werden.