LET’S GET LOST

Die preisgekrönte Dokumentation des Modefotografen und Filmemachers Bruce Weber über die Jazz-Ikone Chet Baker ist jetzt auch als DVD erhältlich (als limitierte Ausgabe auch mit Fan-Book). Der 1929 geborene Jazzsänger, Trompter, Flügelhornist, Komponist und Schauspieler war ein musikalisches Naturtalent.

Baker arbeitete ohne zu proben und fast ohne Notenkenntnisse, alleine über das Gehör und das mit Größen wie wie Charlie Parker oder Gerry Mullingan. Sein Name ist mit unzähligen Hits und Cool-Jazz Songs verbunden wie „My funny Valentine“ oder „Almost blue“.

Chet Baker starb am 18. Mai 1988, angeblich durch einen Sturz aus einem Hotelfenster. Bruce Weber hat aus vielen Originalaufnahmen die Lebensgeschichte Bakers nachgezeichnet. Neben Freunden, Familie und Weggefährten, wie dem Pacific Jazz Records Gründer „Dick Bock“, kommt Baker auch immer wieder selbst zu Wort.

Einen großen Platz haben die Schattenseiten seines Lebens, denn Chet Baker war, mit Unterbrechungen, über 30 Jahre heroinabhängig – „There is no win situation with a junkie“. Damit verbunden war ein nicht endender Kreislauf: Gefängnisaufenthalt, Drogenentzug, Methadon, erneute Abhängigkeit.

Zwischenzeitlich verliert Baker infolge einer Schlägerei seine Zähne, arbeitet als Tankwart, aber schafft immer wieder ein Comeback. Dennoch wirkt Baker in den Sequenzen müde und ausgebrannt.

Passend zur Atmosphäre sind die Bilder komplett in Schwarz-Weiß gehalten und werden mit Chet Bakers Musik untermalt. Leider sind deshalb einige Interviewpassagen schwer zu verstehen.