In der 1993 erschienenen Autobiografie „My Story“ von Ronnie Kray heißt es: „They were the best years of our lives. They called them the swinging sixties. And me and my brother ruled London. We were fucking untouchable...“ Denn während dieser Zeit waren die nicht gerade zimperlichen Zwillingsbrüder Ronnie und Reggie Kray die Könige des organisierten Verbrechens im Londoner East End.
Gleichzeitig wurden sie als Besitzer eines Nachtklubs, in dem Politiker und andere Prominente verkehrten, auch zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die ihre tatsächlichen kriminellen Aktivitäten gut tarnen konnten.
Bereits 1990 hatte Peter Medak mit „The Krays“ einen Film über dieses faszinierende Verbrecherpärchen gedreht, in den Hauptrollen die echten Zwillinge Gary und Martin Kemp von SPANDAU BALLET.
Medak zeichnete dabei gelungen das besondere Verhältnis der Zwillinge von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter nach und die wichtige Rolle, die ihre Mutter dabei spielte. Im letzten Jahr entstand dann unter der Regie von Brian Helgeland (vor allem bekannt als Drehbuchautor von „L.A.
Confidential“) ein neuer Film über die inzwischen verstorbenen Kray-Zwillinge, basierend auf dem Buch „The Profession of Violence: The Rise and Fall of the Kray Twins“. Echte Zwillinge waren diesmal nicht nötig, denn Tom Hardy gelingt es auch so, die extrem unterschiedliche persönliche Beschaffenheit der beiden eindrucksvoll auf die Leinwand zu bringen.
Als Biopic ist Helgelands Film zwar weniger geglückt als der von Medak, Hardys irrsinnige Performance entschädigt dafür aber mehr als genug. Letztendlich ist „Legend“ sogar mehr eine tragische Liebesgeschichte geworden, die Reggie Krays Ehefrau Frances Shea aus dem Grab heraus kommentiert (1967 nahm sie sich das Leben), wundervoll gespielt von Emily Browning, die hier mehr als nur Eye Candy ist.