Kein Wunder, dass der dritte Longplayer der Briten derart roh, ungeschliffen und impulsiv klingt. MASTIFF haben „Leave Me The Ashes Of The Earth“ in gerade einmal fünf Tagen eingespielt und umgesetzt und die Nachbearbeitung bewusst beschränkt. Dem Quintett geht es vor allem darum, die Aggressivität zu forcieren und rigoros auszuteilen. Das Spiel der Musiker aus Kingston upon Hull klingt entsprechend destruktiv und heftig. Das Intro mag in Richtung Post-Metal aufgesetzt sein. Doch danach suchen MASTIFF ihr Heil wahlweise in der ungezügelten Attacke samt furiosen Blastbeats oder in kräftezehrenden Düsterparts. Dass Produzent Joe Clayton unter anderem schon mit LEECHED gearbeitet hat, passt denkbar gut. „Leave Me The Ashes Of The Earth“ repräsentiert ebenfalls einen Extrem-Crossover zwischen Blackened Hardcore, Grindcore und Noise sowie Sludge. Bisweilen spielt auch eine gewisse Mathrock/Chaoscore-Assoziation mit hinein. Die Veröffentlichungen von COALESCE, BOTCH, NORMA JEAN und CONVERGE werden den Briten bekannt sein. Während der rund halbstündigen Spielzeit des dritten Werks drücken sie zudem die Wertschätzung für NAPALM DEATH und frühe CARCASS aus. Die halbe Stunde des Albums reicht MASTIFF vollkommen, um ihre Hörer aus der Komfortzone zu blasten und ihnen mit musikalischer Negativität die Stimmung zu verhageln. „Leave Me The Ashes Of The Earth“ kommt schroff wie intensiv und drückt ohne Unterlass.
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