VENEREA

Lean Back In Anger

In Ox #23 von 1996 findet sich die erste Besprechung einer VENEREA-Platte, und damals war die schwedische Band Teil einer ganzen Welle von Bands aus diesem Land, allen voran MILLENCOLIN, aber auch nicht zu vergessen ASTREAM, NO FUN AT ALL, PRIDEBOWL, BASEBALL ANNIE oder SATANIC SURFERS (die Band von VENEREA-Drummer Rodrigo), die höchst melodiösen Punkrock im Stile von Kaliforniern wie NOFX, PENNYWISE, LAG WAGON, NO USE FOR A NAME und Co.

spielten. Was anfangs noch mit Begeisterung wahrgenommen wurde angesichts der Qualität des Gebotenen, nutzte sich recht bald etwas ab, denn zu ähnlich waren sich die Bands, wurde zu sehr bei den US-Größen abgeschaut.

Viele der Bands von damals sind längst vergessen, manche tauchen hier und da kurz wieder auf, doch nur wenige haben sich bis heute behauptet, allen voran MILLENCOLIN. Und dann sind da noch VENEREA, die sich ebenfalls bis in die Gegenwart durchgeschlagen haben.

2005 kam ihr letztes Album „One Louder“, die letzten Jahre stand aber anderes auf dem Programm, etwa das (Neben-)Projekt ENEMY ALLIANCE, doch letztlich ist VENEREA die Klammer, die alle vier Musiker zusammenhält.

Und was nun „Lean Back In Anger“ betrifft, so gibt es hier nur eine Überraschung. Die ist, dass das Album so frisch und mitreißend daherkommt – das hätte man diesen Enddreißigern gar nicht zugetraut.

Ein aggressives, melodiöses, packendes Punkrock-Album, das mit bester Produktion und gleich 16 Songs in knapp 30 Minuten aufwartet, das frischer klingt als der Output so manch jüngerer Band und mich auf sehr angenehme Weise an die großen ALL erinnert.

(Diese Band war auf der Ox-CD #92 zu hören)