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CHROMB!

Le Livre Des Merveilles

Das Komplexitätsgerumpel, das sich Fusion-Prog schimpft, weicht auf „Le Livre Des Merveilles“ etwas eigentlich noch Obskurerem. CHROMB! lassen für ihr viertes Album von der Tonskalenmeierei ab und wenden sich stattdessen ins tiefste Mittelalter.

Weniger musikalisch, denn das ist futuristischer Querdenkerkram, sondern inhaltlich: Der Ritter und Kleriker Gervasius von Tilbury hat im 13. Jahrhundert ein mystisches und folkloristisches Buch geschrieben, dessen Titel nun in Black-Metal-Manier vor einem Ochsen auf dem Albumcover prangt.

In „Le Livre Des Merveilles“ führt das Lyoner Quartett nicht weniger auf als eine verrückte Symphonie, die es mit den Konventionen nicht allzu genau nimmt, denn seine Musik „is the prisoner of no specific style.“ Und das wird sofort erkennbar, sobald man diesen Wust aus Gitarren-befreiter Rockmusik, aus störrischer Kammermusik und aus Jazz, der ins Nichts führt, betritt.