Mehrere (Split-)Singles auf Area Pirata und ihr ebendort erschienenes Debütalbum „3 Bombs Over Berlin“, zahlreiche Touren und Festvial-Slots an Wallfahrtsorten der europäischen Neo-Sixties-Mischpoke können die LAST KILLERS für sich verbuchen und könnten mit „Wolf Inside!“ nun erstmalig vom Radar erfasst werden, unter dem sie seit ihrer Gründung 2008 zu schweben scheinen.
Zu betonen, sie würden sich an einem Garage-Sound zwischen CHESTERFIELD KINGS, SHADOWS OF KNIGHT und den CYNICS abrackern, mag LAST KILLERS zwar grob umschreiben, trifft jedoch den Kern nicht vollends.
Bemerkenswert wären an ihnen nämlich zudem der per Radio- und Dialogschnipseln aus dem B-Movie- und Exploitation-Milieu generierte Narrativ zwischen Juvenile Delinquency (beispielhaft hierfür ihr Cover von dem Yéyé-Fetzer „Fiorella with umbrella“ aus dem „Don Giovanni in Sicilia“-Soundtrack) und Sci-Fi-Kitsch, der dem Album einen originellen Rahmen verleiht.
Darüberhinaus verbinden sie grimmigen Fuzzpunk mit selbstvergessenem Psych-Pop, in etwa als hätten OHIO EXPRESS erst an einem Zauberpilz geleckt und anschließend die Fuzzbox aufgedreht. APACHE DROPOUT fallen mir da als Referenz ein, die auf „Bubblegum Graveyard“ einen ähnlich hybriden Sound machen, dabei aber etwas souveräner die konträren Einflüsse auf einen Nenner bringen konnten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Matti Bildt