Zugegeben, „Dimensions“ war eines der liebsten Alben des Verfassers im letzten Jahr. Vielleicht nicht eines der besten, dafür aber eines, das mit Liebe zum Detail und Liebe zum Genre geschrieben wurde. Warum? Weil die Finnen es bei ihrem dritten Album in bester Finnen-Tod-Manier geschafft haben, herrlich finstere Melodien mit vertrackten, aber nicht verkopften Strukturen zu verbinden. Wie die Werke zuvor benötigt „Dimensions“ einige Durchläufe, bis es vollends zündet. Dann jedoch packen LANTERN zu und ziehen einen in ihren Bann. Einzig den Longtrack „Monolithic abyssal dimensions“ am Ende der Platte mag man ein wenig beanstanden. Hier verrennen sie sich gerade im Mittelteil ein wenig und verlieren den Zuhörer. Nichtsdestotrotz zeigen LANTERN, die sich seit ihrem Debüt Mal für Mal zugänglicher geben, dass man sich weiterentwickeln kann, ohne gleich den Schritt in Richtung Kommerzialität zu machen. Noch immer ist das Trio stark im Untergrund verwurzelt, noch immer spricht die Musik eher Finnen-Tod-Enthusiasten als Methorn-Schwinger an. Dem tiefschwarzen Strudel von „Dimensions“ würde wohl auch ein Wikingerschiff nicht entkommen.
© by Fuze - Ausgabe #87 April/Mai 2021 und Manuel Stein