Ah, das ist doch was anderes als die nervigen Briten mit ihrem, uaaaaaah!, "Nu Metal". LANDMINE SPRING, die schon seit 1995 musizieren, haben mit "Sip Of Wine" ihre vierte Platte raus, wobei die davor eher EPs waren.
Hier also in knapp 45 Minuten ein richtiges Album, und einmal mehr der Beweis, dass Tschechien zumindest mit Day After und SUNSHINE sowie LANDMINE SPRING absolut EU-tauglich sind, hehe. Nenn' es Indierock, nenn' es Hardcore, nenn' es Emo - LANDMINE SPRING sind irgendwas zwischendrin und alles zusammen, eine Band, die ihren eigenen Groove hat, die ziemlich sophisticated ist, aber auch begeisternd energiegeladen, man sieht förmlich, wie Basser, Sänger und Gitarrist über die Bühne tigern, Ausfallschritte machen, um zu unterstreichen, mit welcher Energie sie in die Saiten greifen - und dabei wird eben nicht "nur" gerockt, sondern auch auf eine komplexe Rhythmik Wert gelegt, ohne große Melodien zu vergessen.
Sehr angenehm macht sich deshalb auch die exzellente Produktion bemerkbar. Nicht dass direkte Ähnlichkeiten vorhanden wären, aber man merkt schon, in welcher geistigen Schule sich LANDMINE SPRING bewegen: GIRLS AGAINST BOYS, FUGAZI, die ganzen neuen Bands auf Dischord - das ist der Kontext, in dem man den Vierer wahrnehmen sollte.
Gut! (43:38) (7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Joachim Hiller