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LAIBACH

Nova Akropola

Nach ihrem selbstbetitelten Debüt von 1985, veröffentlicht über SKUC, einer NGO aus Slowenien zur Förderung gemeinnütziger kultureller und künstlerischer Aktivitäten, erschien das nächste LAIBACH-Album „Nova Akropola“, dem musikalischen Teil des slowenischen Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst, ein Jahr später bei Cherry Red in England. 1987 unterschrieben LAIBACH bei Mute und veröffentlichten im selben Jahr auch das Album „Opus Dei“, mit dem die slowenische Band etwas zugänglicher wurde, soweit man diesen Begriff überhaupt auf ihr musikalisches Schaffen anwenden kann. Zumindest enthielt „Opus Dei“ mit „Leben heißt Leben (Live is life)“ eine ziemlich freche Coverversion (eine der Spezialitäten von LAIBACH) der fürchterlichen österreichischen Band OPUS aus Judendorf-Straßengel (!), die sogar die Aufmerksamkeit von MTV erregte. Bereits „Nova Akropola“ enthielt mit „Die Liebe“ eine Art Vorläufer von „Leben heißt Leben“, der auch in einer leicht verlängerten Maxi-Version erschien. Ansonsten machten LAIBACH zu dieser Zeit noch beinharten echten Industrial, der auch Fans der SPK-Frühwerke „Information Overload Unit“ und „Leichenschrei“ erfreute. Ähnlich extrem und kompromisslos war auch die 1985 veröffentlichte Zusammenstellung ihres frühen Schaffens namens „Rekapitulacija 1980-84“ auf Walter Ulbricht Schallfolien, wo auch eine ähnlich gelagerte Compilation von SPK mit dem Titel „Auto-Da-Fé“ erschien. Genau wie SPK oder THROBBING GRISTLE klingen LAIBACH in dieser Phase auch knapp vierzig Jahre später nicht zahmer als damals und hatten für wie auch immer geartete konventionelle Hörgewohnheiten nur Verachtung übrig. Zu Marschmusik-artigen martialischen wie monotonen Rhythmen gibt es psychotischen Sprechgesang, daneben Sprachsamples von Jugoslawiens Staatschef Tito sowie kunstvolle Lärmattacken mit Pauken und Trompeten, ihre politisch motivierte spezielle Interpretation einer Wagner-Oper, wenn man so will. Die Wiederveröffentlichung auf CD wurde um zwei weitere Discs erweitert mit unterschiedlichen Live-Versionen der „Nova Akropola“-Stücke, aus der Zeit von 1985 bis 2020, und erst bei den LAIBACH der Zweitausender Jahre wirkt das Songmaterial etwas weniger verstörend.