Mit seinem 2010er Album „And They Have Escaped The Weight Of Darkness“ hatte der isländische Neo-Klassik-Komponist – mit starker Verbindung zur dortigen Hardcore-Szene – Ólafur Arnalds ein weiteres Mal unterstrichen, dass er zu den ganz großen Könnern in diesem Bereich gehört.
Umso unbefriedigender fällt „Living Room Songs“ aus, nicht unbedingt, weil Arnalds Umgang mit den Stilmitteln der Klassik weniger virtuos wäre, sondern weil es sich hier nur um sieben recht fragmentarische Wohnzimmer-Aufnahmen handelt, die im Zuge der direkten Interaktion zwischen dem Isländer und seinen Fans im Internet entstanden, was aber nunmal kein in sich geschlossenes Album ergibt.
Wobei der zweite Track „Near light“ ansatzweise Arnalds gewohnte künstlerische Qualität erreicht, im Spannungsfeld zwischen Pop, Klassik und Elektronik. Ansonsten bleibt „Living Room Songs“ eine unfertige Momentaufnahme, die aber dennoch irgendwie sehr schön ist, denn Arnalds Emotionalität und atmosphärische Dichte erreichen nur wenige Künstler in diesem Bereich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Florian Zühlke
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