Das erste Mal richtig aufmerksam wurde ich auf Jon Brion 2002 durch seinen schönen Soundtrack für Paul Thomas Andersons „Punch-Drunk Love“, einer der wenigen guten Filme mit Adam Sandler – vielleicht sogar der einzige.
Bereits zuvor hatte Brion zu den Anderson-Filmen „Magnolia“ und „Hard Eight“ die Musik beigesteuert. Inzwischen gab es für Brion zahlreiche weitere Filmmusik-Engagements wie etwa bei „Synecdoche, New York“, „I Heart Huckabees“ oder „Eternal Sunshine Of The Spotless Mind“.
Aktuell steuerte er die Musik zu Greta Gerwigs „Tragikomödie“ „Lady Bird“ mit Saoirse Ronan bei, die für fünf Oscars nominiert war, allerdings keinen gewann. So wie auch die meisten Filme, an denen Brion bisher beteiligt war, sind auch seine Soundtracks eher abseits des Hollywood-Größenwahns angesiedelt und erschlagen einen nicht mit pompösen wie sterilen Orchester-Arrangements.
Das zeichnete schon seine Musik für „Punch-Drunk Love“ aus und zeigt sich auch wieder bei „Lady Bird“, bei dem Brion mit spartanischer Neo-Klassik-Instrumentierung subtile emotionale Spannungsbögen aufbaut, wodurch seine entspannten harmonischen Kompositionen auch abseits des eigentlichen Films wunderbar funktionieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Thomas Kerpen