Als ich in der achten Klasse an einem Frankreichaustausch teilnahm, brachte mir mein Austauschpartner, sozusagen als Kulturgut seines Landes, "La Ouache", das erste Album von MATMATAH mit, wohl nicht im Wissen, dass es sich bei den vier Musikern um Bretonen handelt, die ja traditionell nicht sehr französisch sein wollen.
Auf jeden Fall bringen eben diese MATMATAH, seit jenem ersten Album im Hexagon zur Rockgröße aufgestiegen, ein neues Album namens "La Cerise" heraus, das zwar auch noch politischen Anspruch zeigt, aber musikalisch sehr konventionell und ausgewaschen ist.
Auch wenn MATMATAH schon immer auf großes Publikum ausgelegt waren, bei diesem vierten Studioalbum merkt man doch deutlich die Töne, die ein ausgefeiltes Marketingmanagement gerne anschlägt.
Zwar wird auch "La Cerise" über das nach dem ersten Album benannte bandeigene Label herausgebracht, aber spätestens bei der beiliegenden Aufforderung, doch sämtliche MATMATAH-Klingeltöne auf sein Mobiltelefon zu laden, wird deutlich, was hier Sache ist.
Dann trägt mein Handy wohl zur europäischen Freundschaft bei ... (39:18) (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Christoph Schulz