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KURSCHATTEN

Träume in Pastell

Geht doch! Dass man aus Dortmund kommend – einer der sieben Pforten zur Hölle mit den geschlossenen Shops in der Innenstadt – gute Musik machen muss, ergibt sich von alleine. Entweder gegen den Strom schwimmen oder abgewickelt werden. Weniger TURBOSTAAT im Gesang als das Tape, dafür erfrischend mehr Post-Punk, etwas mehr FLIEHENDE STÜRME und auch relaxter, was durchaus ins Stadtbild passt, denn wo man nichts verlieren kann, spielt es sich leichter. Ich höre mehr Wave-Anleihen, öfter eine wohltemperierte frühe Robert Smith-Gitarre, gut eingesetzten Wechselgesang oder eben auch mal nur einen, und das, was man früher als „Death-Punk“ zu vermarkten suchte. Die Band hat keine Angst vor elektronischen Hilfsmitteln, Sequencern und andern Dingen, setzt sie allerdings nur dann ein, wenn es der Sache dient, also nicht im Übermaß. Feine Platte, die alles erfüllt, was ich mir beim Tape als adäquaten Tonträger gewünscht habe. Perfekte Produktion, die der Tiefe und Schwere der Band zugute kommt. Exzellente Platte, die wütend und schwer in einem ist, dazu auf einem Label, bei dem man weiß, dass da nichts veröffentlicht wird, das nicht Hand und Fuß hat. Ich wage mal zu behaupten, dass die gerade erst Blut geleckt haben und hier noch einiges mehr zu erwarten ist.