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KUPFERWERK GOLD

Leben in der Selbstmordstadt

Hui, was haben wir denn da Schönes? Eine neue Deutschpunk-Kapelle aus dem Ruhrgebiet? Na, das würde KUPFERWERK GOLD wohl nicht ganz gerecht. Denn weder sind die Musiker neu noch entspricht die Band dem gängigen Bild des Deutschpunk, auch wenn der Sound ganz klar unter Punkrock einzuordnen ist und die Texte konsequent auf Deutsch vorgetragen werden. Bei ihnen handelt es sich um ein Trio, dessen Mitglieder schon in unzähligen Bands aktiv waren, vor allem Zepp Oberpichler und Fratz Thum sind durch ihre unzähligen Szeneaktivitäten bekannt geworden. Aber darum soll es hier ja nicht gehen, sondern um ihr neues Baby, das auf den ungewöhnlichen Namen KUPFERWERK GOLD hört. Dieses Baby hat ein Album mit dem knuffigen Titel „Leben in der Selbstmordstadt“ mitgebracht, auf dem es viel zu entdecken gibt. Zum Beispiel zahlreiche Jeff Dahl-Songs in neuem Gewand und mit German Lyrics. Schließlich verbindet Zepp eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem Ex-Angry Samoan. Daneben wird auch den RAMONES gehuldigt und sich generell tief aus der Truhe der Rock’n’Roll-Historie bedient. Herausgekommen ist dabei ein mitreißendes Punkrock-Album, fernab allen Nostalgie-Kitsches und jeglicher Klischees, die das Genre einem so bereitwillig als Stolpersteine in den Weg legt.