Schon seit den Neunzigern sitzen die KRONTJONG DEVILS im Sattel und haben sich ihrem „Oetsound“ verschrieben, einem Surf-Music-Kaleidoskop aus Twang, Reverb und Big-Beat-Drumming. Auf „Music From The Stars“ – und wie es im Untertitel weiter heißt: „A Journey Through Space And Time“ – folgt nun mit ihrem zehnten Release ein gewagtes Exposé aus Coverversionen einer wild zusammengewürfelten Auswahl von Tracks der Siebziger und Achtziger Jahre. So weit, so gut; klingt jetzt erst einmal noch nicht nach einem zu weit hergeholten Konzept in diesem Genre, aber geht in der direkten Nebeneinanderstellung der Songauswahl doch mit einer gewissen Skurrilität einher. „Call me“ von BLONDIE, „Take on me“ von A-HA, Julio Iglesias’ „Quiero“, „Gangsters“ der SPECIALS, Donna Summers „I feel love“ und dann noch ein paar weniger exzentrische Nummern – auch wenn die Aneinanderreihung bizarr wirkt, ist es erstaunlich, wie sehr den KRONTJONG DEVILS die Übersetzung dieser Songs in rein instrumentale Versionen gelingt: pointiert eingespielt und mit Detailtreue umgesetzt. Das klappt bei dem einen Song mal besser als bei dem anderen, aber insgesamt läuft dieses Album, dem dann hoffentlich noch konzeptionelle Nachfolger hinterhergeschoben werden, gefällig über den Plattenteller.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Matti Bildt