Foto

KORN

Requiem

„Requiem“ zeigt eine Band, die in fast drei Jahrzehnten Bandgeschichte einige musikalische Ausflüge und Experimente hinter sich hat und sich nun zunehmend auf ihre Wurzeln besinnt. Mittlerweile scheint das Feuer wieder zu brennen, das „Issues“, „Follow The Leader“ und auch das Debüt der Band so einzigartig machten. Dabei ist „Requiem“ kein lauer Aufguss alter Songs, sondern eine kleine Hommage an die eigene Vergangenheit. Insgesamt wirkt der KORN-Sound 2021 etwas steriler, als man sich erhofft. Die Songs zünden aber allesamt und auch wenn es hier und da gerne mal etwas ruppiger klingen dürfte, spürt man die Leidenschaft und die verbesserte Chemie in der Band in jedem Ton des Albums. Kleine Experimente, wie die Strophe in „Lost in the grandeur“, streuen etwas Eigenständigkeit in den Sound der neuen Platte. „Disconnect“ zeigt dann, dass KORN noch immer ungeschlagen darin sind, düstere Atmosphäre fließend in Ohrwürmer übergehen zu lassen. „Hopeless and beaten“ dröhnt schön finster aus den Boxen und erinnert mich an die „Untouchables“-Zeit, in der ich die Band lieben gelernt habe. So bleibt „Requiem“ über die Gesamtstrecke spannend und ohne Einbrüche in der Qualität. Insgesamt ergibt das ein leicht zugängliches und unmittelbar zündendes Album, das vielleicht nicht den Legendenstatus von „Issues“ oder „Follow The Leader“ erreichen wird, aber wie schon ihre Kollegen DEFTONES und LIMP BIZKIT treffen auch KORN mit ihrer Rückkehr zu alten Stärken einen Nerv, von dem man schon gar nicht mehr wusste, dass man ihn noch hat. „Requiem“ ist ein kleines Mosaik aus alten KORN-Stärken in neuem Gewand. Einzig die verzweifelte Wut der Anfangszeit lässt sich mittlerweile nicht mehr überzeugend rekapitulieren und zum Glück versuchen KORN auch nicht, hier etwas zu faken, das nicht mehr vorhanden ist. Schön, dass KORN dauerhaft zur alten Form zurückzufinden scheinen.