Der diabolische Wanderprediger aus dem US-amerikanischen Hinterland in Gestalt von JT Cowgill aka KING DUDE ist mit einem neuen Album zurück und positioniert sich erneut gehaltvoll zwischen Neofolk, Dark Folk, Gothic-Blues, Americana und staubtrockener Selbstinszenierung im Stile eines Protagonisten aus „Spiel mir das Lied vom Tod“.
Wie einst Nick Cave die Bibel in seinem ganz eigenen Sinne zerpflückte, so tut es ihm KING DUDE auf diesem Album gleich. Nicht unerwartet geht es in den Songs um den Kampf zwischen dem Teufel und der Liebe, und irgendwo und irgendwann wird auch Jesus Christus ans Kreuz genagelt.
Seit je her versteht sich KING DUDE auf die Ästhetisierung des Morbiden und Abseitigen. Böse Menschen schreiben böse Songs. Liebe, Gewalt und Eskalation bilden bei ihm ein thematisches Triptychon.
Er ist der Mephisto mit der Gitarre. KING DUDE, der mit 15 Jahren durch den Verkauf von Acid und Mescalin sein erstes Instrument finanzierte, bedient die gesamte Klaviatur der Mythologie, die Schattenseiten der menschlichen Konditionierung und wechselt zwischen offensichtlichen und hintergründigen Verweisen.
Er zelebriert einen Mikrokosmos der Dunkelheit, oder in den Worten des Off-Erzählers aus der Welt des anderen legitimen Dudes, „The Big Lebowski“: „Dunkelheit schwappte über den Dude hinweg.
Dunkler als der Allerwerteste eines schwarzen Stieres in einer mondlosen Nacht.“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Markus Kolodziej