So - da drückt mir der liebe Robsi sturzbetrunken diese Testpressung in die Hand und da eben ein Labelaufdruck bei Testpressungen nicht üblich sind, kann ich nur hoffen, dass mich der nette Bananenkönig auf seiner Insel nicht vergisst und mir die Tracklist noch rechtzeitig mailt.
Tja - war wohl nix, wieder ans Telefon... naja. Erst war ich ja etwas skeptisch, denn KING BANANA haben sich doch eher den traditionelleren Skaklängen verschrieben, die ich zwar "live" gar nicht so übel finde, aber was dann Studiomaterial betrifft, ich doch eher die Finger davon lasse.
KING BANANA aus Niederbayern sind, und davon konnte ich mich schon desöfteren überzeugen, "live" grossartig. Das erste Demotape hingegen plätscherte so dahin und war auch von der Aufnahmequalität nur zweite Wahl.
"Welcome To Banana Island" hingegen ist um ein Vielfaches professioneller. Der Mix ist sehr sauber, aber trotzdem nicht steril, und verleiht den wunderbaren Melodien auf eine sehr angenehme Atmosphäre.
Nach dem aufpeitschenden "Intro" folgt das unwiderstehliche "Money". Schlagzeug und Percussion setzen dezent Akzente und passen sich dem Gesamtkonzept der Band an. Hin und wieder wird ein Keyboard gezielt eingesetzt.
In den Arrangements der Bläsersätze ist sehr viel Harmonie zu spüren, die sich in den Melodien widerspiegelt. Für einen stechenden Off-Beat sorgen die beiden Gitarren. Eher relaxed als hektisch schlängelt sich der Bass durch die Melodienläufe.
Robsi ist nicht nur ein hervorragender Entertainer auf der Bühne, sondern auch ein sehr eindrucksvoller Sänger, mit einer angenehmen, warmen, fast souligen Stimme, die vor allem mit dem dezenten Backgroundgesang wunderbar harmoniert und zur Geltung kommt.
"Help" von den BEATLES verliert ska-styled auch nicht Attraktivität, wenngleich bei den höheren Tönen der Kehlkopf ganz schön arbeiten muss, um noch sauber zu klingen. "Caipirinha" könnte aus der Feder der NO SPORTS stammen - da ist Bacardi-Rum und Pina Colada Schwip-Schwap (Cola-Mix) dagegen.
Eine weitere Hymne von der Bananeninsel ist "Skinhead - Remember Your Roots!" Jeder weitere Kommentar zu diesem Song ist überflüssig - der Titel spricht für sich. "Banana Island Dub" rundet das hervorragende Debut ab und hinterlässt in mir ein angenehmes Gefühl und die Hoffnung auf mehr Skabands wie KING BANANA aus Germany.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #32 III 1998 und Simon Brunner