Diesmal sind Frauennamen als Songtitel dran (die von Serienkillerinnen, um präzise zu sein), der Rest ist zumindest soundtechnisch wie gehabt, aber auf voller LP-Länge dann eben doch endlich mehr als nur ein kurzer Augenblick. Die Band aus Treviso spielt keine Musik, sie zelebriert diesen Bastard aus Maschinensound, Feedbacks, Echo, Noise und Erhabenheit wie eine heilige Messe. Bewusstseinserweiternde Mittel sind kein Muss, aber sie würden durchaus helfen, um dem Wahnsinn ein gutes Stück näherzurücken. Es bleibt dabei, dass keine andere mir bekannte Band klingt wie diese, auch wenn die Zutaten und Eckpfeiler bekannt sein dürften. Hier schwingen COIL ebenso mit wie KILLING JOKE, A PLACE TO BURY STRANGERS, THROBBING GRISTLE oder MY BLOODY VALENTINE. Hypnotische Musik, zu der man sich hemmungslos treiben lassen und, wenn einem danach ist, sogar tanzen kann. Die ganze Bandbreite in nur einem Song: „Belle“. Beginnt ganz ruhig, heimlich, leise und schwillt schließlich an zu einem Noise-Monster mit einer alles zerstörenden Orgel, die von Gitarrenfeedbacks auf einer feinen Melodie in ihre Einzelteile zerlegt wird. Wer diesen Sound in Zimmerlautstärke hört, hat es nicht besser verdient, als tagtäglich von den Nachbarskindern verspottet zu werden. Lasst sie teilhaben, die Mitbewohner zwei Häuser weiter, und sie werden dir auf ewig huldigen, weil du offensichtlich mit höheren Mächten im Bunde stehst. Monster!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Kalle Stille
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Joachim Hiller