KILL YOUR BOYFRIEND

s/t

Für das Trio KILL YOUR BOYFRIEND kann es nur zwei Welten geben. Die eine ist die von THE JESUS & MARY CHAIN und die andere heißt THE VELVET UNDERGROUND. Ein gutes Gespür für das emotional aufgeheizte Gitarren-Feedbackgewitter, wie man sie von den Brüdern Jim und William Reid kennt, prägt fast jeden Song.

Aber die Band verlässt sich nicht auf gefällige Routine. Die apokalyptische Dunkelheit wird ergänzt durch eine Viola – beispielsweise in den Songs „Xavier“ und „Tetsuso“ – die fast Erinnerungen an CRIME & THE CITY SOLUTION zulässt.

Untergang und Weltenbrand erhalten einen würdigen Soundtrack. Dunkle Tracks kreieren eine Atmosphäre von endzeitlichen Bilderwelten. Hieronymus Bosch hätte jeden Song in ein Gemälde transformieren können.

Seine eigene dunkle Aura hätte jeden Song begierig aufgesogen für jene Menschen am Rande der Gesellschaft, die er in seinen Gemälden verewigt hat: „Hausierer, Flickschuster, Kesselflicker, Kupferhämmerer, Quacksalber, jene, die Streichhölzer, Rattengift und Salben verkaufen und anderes Zeug dieser Art, die nichts anderes tun als im Land herumzuziehen als Schwindler, Wegelagerer, Diebe und Übeltäter.“ Am Ende möchte man KILL YOUR BOYFRIEND im Vorprogramm von RED LORRY YELLOW LORRY sehen wie sie gemeinsam „Talk about your weather“ spielen.