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ABE SADA

Kazuo Kamimura, Hideo Okazaki, Masako Togaw

„Empfohlen ab 18“ prangt auf dem Cover des ersten Teils von „Abe Sada“, eine dezent entblößte Brust gibt einen ersten Hinweis darauf, wieso es sich hier um einen Erwachsenen-Manga handelt. Ursprünglich 1976 in Nachfolge gleich zweier japanischer Verfilmungen („Abe Sada“ 1975, „Im Reich der Sinne“ 1976) der selben auf wahren Begebenheiten basierenden Ausgangsgeschichte um die Geisha Sada Abe veröffentlicht, sieht man ein deutsches Publikum erst jetzt bereit für dieses spezifisch japanische Genre, das Kunst und Erotik miteinander kombiniert.

Pinku eiga („Pinker Film“) heißt das und machte in den Siebzigern etwa die Hälfte aller japanischen Filmproduktionen aus. Im Unterschied zu westlichen Softpornos dieser Zeit ist die Handlung in sich schlüssig.

So auch hier: Beleuchtet werden die Lebensumstände und der Werdegang Abes und ihrer Familie bis zum Jahr 1936. Kazuo Kamimura („Lady Snowblood“) lehnt seinen zugleich holzschnittartigen wie realistischen Stil an Yumeji Takehisas Ukiyo-e-Bilder an, in künstlerischer Hinsicht ist das eine sehr sehenswerte Angelegenheit.