Hannover war Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger nicht zuletzt wegen der Bemühungen von No Fun Records in Sachen Punkrock recht lebendig, man denke nur an HANS-A-PLAST. Auch KALTWETTERFRONT kamen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt, gründeten sich 1978 und wollten nach eigenen Angaben weder zur aufkommenden New Wave- noch zur Punk-Szene gehören und erinnerten gerade auch wegen des Gesangs von Frontfrau Anna durchaus an HANS-A-PLAST wie auch an IDEAL.
Für das Cover des Debütalbums „Inkubationszeit“ posierte der Fünfer (halb-)nackt im Stile des bekannten Kommune 1-Fotos. Auf Sireena, dem Label, das auch schon die No Fun-Singles-Compilation veröffentlicht hat, erschien nun die CD-Neuauflage (warum kein Vinyl?) dieses außergewöhnlichen Punk-Klassikers, der sich musikalisch erfreulich vom damaligen Uffta-Uffta-Mainstream abhebt.
Schön wäre es gewesen, hätte man fürs Booklet nicht nur das Original-Artwork reproduziert, sondern auch die Texte abgedruckt, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Auch schön wäre es, wenn bald auch noch das zweite Album „Wenn kaputt, dann wir Spaß“ folgte, das 1982 auf Frostschutz Records erschien – am Schlagzeug war da dann Thomas „Tier“ Wolff von CRETINS und BLUT + EISEN.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Joachim Hiller