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GROTTO TERRAZZA

Kalte Köstlichkeiten

Es ist immer wieder erstaunlich, dass es nach wie vor Musik gibt, bei der ich mich leise sagen höre: „Habe ich so noch nie vorher gehört.“ Ähnlich muss es einem Vorkoster gehen, der mit seinem Meister fremde Länder bereist und sicherstellen soll, dass in den Mahlzeiten keine „Unverträglichkeiten“ enthalten sind. Wie beschreibt man eine Melange, die aus EBM, NDW-Versatzstücken (hier bitte mental die für die breite Masse unvermarktbaren Musiker einfügen), Dancefloor, Elektro, Cold Wave und Dada kreiert wurde? Eine Mischung, bei der der vorherige Song sich schon völlig anders anhören kann als der, der gerade läuft, aber auf eine sleazy Art tanzbar ist. Anspieltipp: „Long ayran ice-tea“, dabei gleich das Zitat erraten. Irgendwo zwischen YELLO, ZERO ZERO, DEO und PALAIS SCHAUMBURG, allesamt auf psychedelischen Pilzen, ganz locker, entspannt, die’s einfach mal laufen lassen. So seltsam fremd es sich anhört, beim zweiten Gedanken ist es doch irgendwie vertraut, weil man das so zig Male unbewusst im Hinterkopf zusammengesetzt hat, aber nie mit jemandem drüber reden wollte, damit die einen nicht für völlig bekloppt halten. Fragmente, Sample-Collagen und „richtige Songs“ geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand, bei einigen kann und möchte man tanzen, sollte man auch. Strange und definitiv einen Versuch wert.