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KAFVKA

Paroli

Nachdem Ox-Kollege Frank Weiffen der Band KAFVKA anlässlich ihres letzten Albums das Label Crossover verpasst hat, habe ich mich nicht unbedingt auf diese Veröffentlichung gefreut. Erleichtert und angetan kann ich nun anhand der Platte „Paroli“ feststellen, dass KAFVKA den Crossover zugunsten cooler Beats zu zügeln wissen. Songs wie „Geld Geld Geld“ oder „Dorfjugend“ halten sich in Grenzen. So ganz kriegt man die Neunziger eben nicht raus aus den Jungs. Das äußert sich zum Beispiel auch an der freien Interpretation des DIE ÄRZTE-Songs „Schrei nach Liebe“. Viel auffälliger und auch wichtiger als der Umstand, dass die Songs deutlich besser gefallen, in denen Rap und fette Beats die Oberhand gewinnen, ist, dass „Paroli“ zuallererst ein scharfsinniges, pointiertes, hochpolitisches Album ist. Nicht ohne Grund ist die Musik dieser Band auf nicht wenigen Demos zu hören. „Paroli“ animiert, platzt vor völlig berechtigter Wut und ist dabei frei von Stumpfsinn. Wenn es nach mir ginge, könnte der starke Inhalt sehr gut ohne Crossover auskommen.