"One man band disfunctional trash blues" steht drauf, genau das ist auch drin und somit eigentlich genau mein Ding. Der junge Mann aus München malträtiert aufs primitivste Hihat und Bassdrum und überzieht das Ganze mit einer cool-trashigen, leicht schief klingenden Slidegitarre und seiner verzerrten Stimme, alles mit nur einem Mikrofon aufgenommen.
Dabei geht es natürlich weniger um ausgefeilte Songstrukturen, als mehr um Leidenschaft, Spaß und Krach. Ja, das klingt simpel, ist es auch, was ja meistens keineswegs schlecht ist, und Titel wie "Fist fight" oder "Beer blues" lassen bloß weiter erahnen, dass die Platte ordentlich stampft und nach vorne geht.
Blues-Puristen wird die Musik somit überhaupt nichts geben, Menschen wiederum, die auf DOO RAG, scheppernden One-Man-Sound im Allgemeinen oder alte HORRORS stehen, sollten durchaus mal ein Ohr riskieren.
Im Großen und Ganzen ist "Husbolt" also eine coole CD, welche mit 17 Songs und über vierzig Minuten höchstens etwas lang geraten ist und die ich viel lieber auf Vinyl gehabt hätte. Denn da gehört so ein Sound und eigentlich Musik im Allgemeinen einfach hin, und das ohnehin schön gezeichnete Cover sähe dann auch noch besser aus.
(40:08) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Alex Strucken