Ähnlich wie beim hervorragenden letzten Album von WAND aus Los Angeles muss man auch beim Debüt der Kanadier CORRIDOR unweigerlich an STEREOLAB denken, deren Platten gerade neu aufgelegt wurden. Während WAND deren Krautrock-Bezüge und frankophilen Pop-Elemente in ein Vintage-Psych-Folk-Gewand kleideten (NEU! meets GRATEFUL DEAD), übernehmen CORRIDOR sehr viel deutlicher die besonderen Charakteristika der stilistisch einflussreichen Briten STEREOLAB.
Gesungen wird auf Französisch und so erinnert das gerade in den eingängigeren poppigeren Passagen an die in Frankreich geborene STEREOLAB-Frontfrau Lætitia Sadier. Bei den aus Montreal stammenden CORRIDOR ist diese Hinwendung zum Französischen gar nicht mal besonders überraschend, liegt der Anteil der französischen Muttersprachler dort doch bei über 50%.
Ähnlich gelungen wie bei STEREOLAB sind auch die Ausflüge in instrumentale Krautrock-Bereiche, wobei sich CORRIDOR dabei als weniger innovativ als WAND erweisen oder auch Tim Ganes und Joe Dilworths STEREOLAB-Nachfolgeband CAVERN OF ANTI-MATTER.
Ein weiteres Album sollte zeigen, ob CORRIDOR nur ästhetisch ansprechende Copycats sind oder darüber hinaus auch eine eigene musikalische Handschrift entwickeln können.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Markus Kolodziej