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JOYCE MANOR

40 Oz. To Fresno

Das Album beginnt mit einem Cover der Eighties-Synthie-Band ORCHESTRAL MANOEUVRES IN THE DARK und es ist der einzige Track, der eine Spielzeit von drei Minuten überschreitet. JOYCE MANOR umweht auf ihrem sechsten Album der gewohnte Hauch von Unberechenbarkeit und sie geben sich wie immer ein wenig verrückt. Auch der Albumtitel suggeriert das Image einer Band, die nicht nur nonstop auf Tour ist, sondern auch nonstop Party macht. Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kompositionen auf „40 Oz. To Fresno“ sitzen wie eine Eins. Was sowohl an den Songs selbst liegt, aber auch an der Produktion, die sich für einige Hörer wohl nur noch schwerlich Indie schimpfen lässt. Mehr Druck und mehr Details im Sound gehen aber auch besser ins Ohr und offenbaren die Stärken jedes einzelnen Stücks. Und noch mehr als auf früheren Alben schälen sich aus dem atemlosen Gesamtwerk waschechte Hits heraus, von denen exemplarisch die fantastischen Singles „Don’t try“ und „Gotta let it go“ zu nennen sind. Wer meint, dass die Geschichte der verschrobenen Band mit den kurzen Songs schon auserzählt sei, der irrt gewaltig. Die Nadel wandert nach dem Ende der Platte (mehr als eine Seite wird für eine Spielzeit von knapp unter 17 Minuten nicht benötigt) ohne zu zögern wieder zum Anfang. Was nach dem Genuss des aktuellen TOOL-Albums wohl wesentlich seltener passiert.